Das Kloster schreibt auf seiner
Homepage auf der Seite "Mönchtum in St. Matthias" über die Mönche:
Mit diesem Enthusiasmus war
Matthias in das Kloster auf der Huysburg eingetreten. Schon nach
einigen Jahren bemerkte er jedoch, dass das Zusammenleben im Kloster bei weitem
nicht so brüderlich harmonisch verlief, wie es stets nach außen dargestellt wurde.
Der Durchsetzungswille einiger Mitbrüder und die Unausweichbarkeit in
schwierigsten
Situationen belasteten ihn schwer. Langsam entwickelte er eine Depression, mit der bestimmte
Mitbrüder
nicht umgehen konnten bzw. nicht wollten. So wurde er von ihnen innerhalb der
klösterlichen Gemeinschaft immer mehr in die Außenseiterrolle gedrängt.
Als Matthias zeitweilig von der Huysburg in das Kloster in
Trier wechselte und dort mit der Pfarrseelsorge betraut wurde, wich langsam der psychische Druck der Huysburg. Mehrfach sagte er
mir, dass er sich jetzt wieder wohl fühle und in Trier sehr gerne bleiben würde.
Als er 1994 wieder zurück auf die Huysburg
wechselte, wurde er damit wieder in die alte, psychisch äußerst schwierige
Situation zurückkatapultiert. In Folge dessen nahmen seine Depressionen immer
größere Ausmaße an. Neben einem ständigen Müdigkeitsgefühl und Schlafstörungen
nahmen auch seine seelischen Beeinträchtigungen wieder zu.
Es war
einfach die Situation, wie einige seiner Mitbrüder mit ihm umgingen. Dass es im Zusammenleben
dieses Klosters immer wieder große Probleme gab und gibt, ist bekannt. Ein
Beispiel aus jüngerer Zeit ist sogar im Internet verfügbar:
Querelen in der Abtei St. Matthias.
Auch im Archiv der Meldungen des Klosters ist mit Datum vom 03. Juni 2015 dieser
Hinweis zu finden:
Personelle Veränderungen in unserer Gemeinschaft.
Man darf davon ausgehen, dass diese Artikel bereits sehr „weichgespült“ sind, und
kann daher nur erahnen, welche wirklichen Machtkämpfe hinter diesen Mauern stattgefunden haben.
Matthias fühlte sich stets seinem
Gelübde als Mönch verpflichtet. Dem gegenüber stand aber diese immense
psychische Belastung innerhalb der Gemeinschaft, der er
sich permanent ausgesetzt sah. Mehr und mehr reifte in ihm der Gedanke, aus dem Kloster
auszutreten und ein Leben als Gemeindepfarrer zu führen. Es brauchte sehr lange,
bis er sich schließlich
dazu durchrang, aus gesundheitlicher Sicht leider viel zu spät.
In einer Übergangszeit gehörte er rechtlich zwar noch dem
Kloster an, wurde aber für Pfarraufgaben im Erzbistum Hamburg freigestellt. Als
er dort in verschiedenen Pfarreien tätig war, besserte sich seine
gesundheitliche Situation nicht mehr. Seine Depressionen hatten schon zu sehr
Besitz von ihm ergriffen und sein Verhalten verändert, so dass er als
Gemeindepfarrer nicht bleibend tätig werden konnte. Das Erzbistum Hamburg
übernahm ihn nicht.
Danach war er in einem Altenheim des Deutschen Ordens in Raisdorf bei Kiel tätig. Hier betreute er als Seelsorger die Bewohner und auch die dort tätigen Ordensschwestern und nicht die Ordensschwestern ihn, wie uns der Verfasser des Nachrufes irreführend berichtet. Matthias kümmerte sich sehr liebevoll um die alten Menschen, von denen viele heute noch von ihm begeistert reden. Besonders sorgte er sich auch um die Sterbenden. Er blieb bei ihnen, hielt deren Hand, tröstete und begleitete sie in den letzten Stunden ihres irdischen Daseins.
Erst nach einer längeren Zeit
in Raisdorf
entwickelte sich aus seiner Depression in mehreren Stufen eine Schizophrenie.
Das führte leider dazu, dass er dann nicht mehr in der Lage war, seinen Dienst
zu versehen. Der Abt musste ihn zurück in das Kloster holen.