Das Kloster veröffentlichte zum Jahreswechsel einen Nachruf über Matthias. Diesen Nachruf möchte ich hier kurz vorstellen, so dass sich jeder sein eigenes Bild über dieses Schriftstück, den Verfasser und die derzeitigen Umstände machen kann.
Ende
Dezember erreichte mich der Entwurf
eines kurzen Schriftstückes mit einem knappen Lebenslauf von Matthias, das vom Benediktinerkloster St. Matthias
verfasst worden war. Dieses Schreiben war zu diesem Zeitpunkt ohne Bild. Für mich wurde nicht sofort deutlich, wozu dieses
Schriftstück dienen sollte. Außerdem erschien mir der Inhalt sehr tendenziös und mehr als
fragwürdig. Deshalb schrieb ich den Verfasser, Bruder Athanasius, an, stellte
meine Fragen und teilte ihm meine Meinung darüber mit (hier mein Brief).
Bruder
Athanasius antwortete, ging aber nicht detailliert auf meine Fragen und Hinweise
ein. Er betonte sein angeblich gutes Verhältnis zu Matthias. Er schrieb
weiterhin, dass "... nach allem,
was
geschehen ist“, er annehmen könne, „dass
unser Bruder nicht mehr in dieser Welt lebt.“ Diese Annahme beruhe seines
Erachtens nach auf einer vernünftigen Einschätzung. Das sei nicht ehrenrührig
und dafür brauche er kein Amtsgericht, schrieb er. Wenn ich in seinen Nachruf
Ironie hineinlesen würde, könne er mich nicht daran hindern. Ich bräuchte den
Nachruf nicht befürworten und müsse ihm auch nicht zustimmen.
Wenig später fand ich diesen Nachruf in der Ausgabe des „Mattheiser-Brief Dezember 2017“, der auf der Homepage des Klosters (Auswahl "Trier", linke Seite Auswahl "Matteiser Brief") herunterzuladen ist und sehr wahrscheinlich auch aktiv verschickt wurde. In diesem Mattheiser-Brief war jetzt der Nachruf zusätzlich mit meinem Bild von Matthias versehen, das ich nicht für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hatte.
Im Laufe des Januars bekam ich einige Fragen und Hinweise von kirchlichen Mitarbeitern aus dem Erzbistum Hamburg, weil das Kloster diesen Nachruf mit Bild auch anderweitig publizierte.
In der Einleitung (S. 2) des Mattheiser-Brief Dezember 2017 steht folgende Falschaussage:
Ab Seite 19 wurde der folgende Nachruf veröffentlicht:
Wie diesem Nachruf zu entnehmen ist, gehörte es neben vielen anderen Symptomen auch zu seinem Krankheitsbild, dass er manchmal meinte, direkt mit Jesus zu sprechen. Dieses Krankheitssymptom wird in dem vergleichsweise kurzen Text gleich zweimal besonders hervorgehoben. Weiterhin benutzt der Verfasser dieses auch, um in spiritueller Arroganz und mit schwülstigen Worten standesgemäß einen Bogen ins Jenseits zu schlagen. Ich empfinde die Präsentation gerade dieses Krankheitssymptoms durch eine geistliche Institution als äußerst zynisch und demütigend.
Das in dem Nachruf verwendete Foto ist eines meiner Fotos, welches ich bei meinem letzten Besuch anfertigte und der Polizei für die Fahndung übergab. Für einen Nachruf hätte ich dieses nie zur Verfügung gestellt, denn auf diesem Bild war er schon stark von seiner Krankheit und seinem Leiden gezeichnet. Ich vermute, es wurde verwendet, um das hinter diesem Nachruf liegende, tatsächliche Anliegen des Klosters unterschwellig noch einmal zu betonen. Denn für den Bruder Josef, der im selben Matteiser-Brief als verstorben vorgestellt wird, wurden ja auch vorteilhafte Fotos ausgesucht.
In meinem Business hat sich das folgende Schlagwort immer wieder bewahrheitet: "Ein Zeugnis verrät mehr über den Verfasser, als über den Beurteilten."
Wie ich hörte, ist das Kloster schon dabei, Matthias‘
persönliche Habe, die sich in den Jahren außerhalb des Klosters angesammelt
hatte, aufzulösen. Und das keine 6 Monate nach seinem Verschwinden. Weiterhin
plane der Abt, bereits nach Ablauf eines Jahres (!) auf dem Friedhof des
Klosters Huysburg einen Stein für ihn zu setzen und ein Requiem (katholischer
Totengottesdienst) für ihn zu halten.